- Supervision in einer Kleingruppe mit 7 – 10 Sozialarbeiter_innen
- 20 Supervisionseinheiten á 45 Minuten
- Ort: Psychoanalytische Lehr- und Forschungsambulanz, Elisabethstraße 32/1. Stock, 8010 Graz
- Termine: jeweils von 17:30 bis 19:00 an folgenden Montagen: 9.10., 30.10., 20.11., 11.12.2017, 8.1.2018, 29.1., 26.2., 19.3., 9.4., und 30.4.2018
- Kosten: für alle 20 Supervisionseinheiten 200.- €
- Bestätigung des Grazer Arbeitskreises für Psychoanalyse
Supervisionsangebot für Sozialarbeiter_innen, die an „Psychoanalytischer Sozialarbeit“ interessiert sind
Wozu Psychoanalytische Sozialarbeit?
Die Indikation der psychoanalytischen Sozialarbeit lässt sich einfach und prägnant formulieren: Sie ist immer dann indiziert, wenn alles andere nicht mehr hilft. Der psychoanalytische Sozialarbeiter steht, so könnte man sagen, insofern von vornherein auf verlorenem Posten – und das ist der beste Platz den es gibt, denn hier gibt es nichts mehr zu verlieren, vielleicht aber doch noch etwas zu gewinnen. Alle Geschichten mit denen es die psychoanalytische Sozialarbeiterin zu tun bekommt, fallen, jede auf ihre Weise, aus dem Rahmen des Üblichen, darum können sie in keinem üblichen Rahmen adäquat behandelt werden. (Achim Perner 2010)
Was hat das Unbewusste mit Sozialarbeit zu tun?
Das Unbewusste in der Sozialarbeit betrifft nicht nur die Klient_innen , die sich in psychosozialen Notsituationen befinden, sondern auch die Sozialarbeiter_innen mit ihren individuellen Biografien und Lebensentwürfen; darüber hinaus wirkt es als gesellschaftlich Unbewusstes vermittelt durch die jeweiligen Lebenswelten der beteiligten Personen sowie Machtpolitiken der Gesellschaft vermittelt durch die Institutionen, die Sozialarbeit organisieren. Psychoanalytische Sozialarbeit orientiert sich an einer gesellschaftskritischen Theorie vom Unbewussten, wonach individuelle, interpersonelle und organisationelle Dynamiken ineinander greifen.
Wie arbeiten wir in der psychoanalytisch orientierten Supervision?
„Wenn alles andere nicht mehr hilft“ – dann greifen wir auf das Erforschen unbewusster Dynamiken mittels der Methoden von Erzählung, Assoziieren und gleichschwebender Aufmerksamkeit zurück. Damit ermöglichen Sozialarbeiter_innen für sich und ihre Klient_innen das Eröffnen neuer Räume für Erleben und Verhalten. In den Gruppensitzungen äußern die Teilnehmer_innen ihre von der jeweiligen Falldarstellung ausgelösten Assoziationen und Gefühle. Im Verlauf der Supervision bildet sich so ein „assoziatives Gewebe“ (Maya Nadig), das die den Geschichten inhärenten emotionalen Dynamiken besprech- und bedenkbar macht.
Dabei stellt Beziehungskonstanz das „zentrale“ Angebot der Sozialarbeiter_innen an ihre Klient_innen dar: Die Konstanz und das Angebot einer über längere Zeit sich erstreckenden stabilen Beziehung zu einer bestimmten Bezugsperson ist ein ausschlaggebender Faktor in der Begleitung von Menschen mit schwerwiegenden psychosozialen Konflikten. Aus diesem Grund sollen die Klient_innen idealerweise über den Zeitpunkt der Beendigung ihrer Betreuung selbst bestimmen können. Damit steht psychoanalytische Sozialarbeit im Widerspruch zur paradoxen Situation gegenwärtiger Sozialarbeit, wonach Klient_innen der Sozialarbeit in quantitativer Hinsicht überbetreut, in qualitativer Hinsicht aber unterversorgt sind – mit der fatalen Folge, dass sich ihr Lebensmuster mit der Vorstellung, Beziehungen könnten nie etwas Verbindliches, Tragendes sein, immer mehr verfestigt.
Was ist der Rahmen, den wir anbieten?
Erstellt am August 8, 2017